Luther im Herbst
Von Philippe François, Pfarrer und Elisabeth Schlenk, Fotografin
Im Herbst 1517 veröffentlicht Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Missbrauch im Ablasshandel und löst damit eine religiöse Schockwelle aus.
Am 31. Oktober 2017 feiert der Protestantismus seinen 500. Geburtstag. Aus diesem Anlass stellt Philippe François Konzeptkunst – Fotografien und Gemälde mit Text – zu den Spuren des lutherisch-reformierten Protestantismus in Elsass-Moselle aus. In diesem Konkordatsgebiet leben in 247 Gemeinden rund 225.000 lutherische Protestanten. Historisch ging der französischsprachige Protestantismus mit Bildern stets zurückhaltend um. Diese Ausstellung dreht nun den Spieß um und bietet einen spielerischen und zugleich wohlwollenden Blick auf den Protestantismus in der zeitgenössischen Bildkunst.
Der Titel „Luther im Herbst“ spielt nicht nur auf die Jahreszeit an, in der Luther seine 95 Thesen verfasst hat, sondern ist auch eine Hommage an das große Gedicht „Bach en automne“ (1955) des oberrheinischen Dichters Jean-Paul de Dadelsen mit seinen Reminiszenzen an den elsässischen Protestantismus. Etwas entfernter ist die Verbindung zu dem Film „Deutschland im Herbst“ (1978), einem Gemeinschaftswerk von elf Regisseuren des Neuen Deutschen Films.
Bildnachweis: © Ph.F. / E.S